


Innovationen erlebbar machen – das ist das Ziel der Investor Days Thüringen. Entstanden aus einer regionalen Matching-Veranstaltung ist es zu einem der größten Pitch-Events Mitteldeutschlands herangewachsen. In diesem Jahr finden sie unter dem Titel „Edition X“ zum zehnten Mal statt und bieten am 4. und 5. Juni rund 30 Startups und bis zu 16 Scale-ups die Möglichkeit, eine internationale Investment Community von ihren innovativen Geschäftsmodellen zu überzeugen. Im Interview erzählen Christiane Kilian, Vorständin der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), und Katja Butzmann, kommissarische Geschäftsführerin der bm|t beteiligungsmanagement thüringen, warum die Investor Days Thüringen ein ganz besonderes Sprungbrett für Startups und Wachstumsunternehmen bieten.
Gerade läuft die Bewerbungsphase für innovative Gründer:innen, die sich gerne auf Ihrer Bühne präsentieren möchten. Warum lohnt sich ein Pitch auf den Investor Days Thüringen für sie?
Christiane Kilian: 80 Prozent der Startups, die bei uns pitchen, kommen im Anschluss in ein Investorengespräch. Das tatsächliche Investment ist dann noch einmal ein anderer Weg. Aber wir geben das Werteversprechen, dass wir einen Raum schaffen, in dem die Pitcher auf Augenhöhe und zielgerichtet Investoren für ihr Geschäftsmodell begeistern können. Diese Gespräche finden nicht nur auf der Veranstaltung statt, sondern auch in Terminen danach.
Und wie wird entschieden, welche Startups und Wachstumsunternehmen sich auf den Investor Days präsentieren dürfen?
Katja Butzmann: Wir haben meistens ungefähr drei- bis viermal so viele Bewerbungen, als wir Pitch-Plätze anbieten können und die Auswahlentscheidung trifft eine Jury. Diese ist aus den Veranstaltern zusammengesetzt, also aus STIFT und bm|t. Außerdem haben unsere Platinsponsoren einen Sitz in der Jury. Diese unterstützen unser Event schon langjährig und haben eine große Expertise im Bereich Wirtschaftsberatung und -entwicklung sowie neuer Technologien. Wir nehmen uns einen ganzen Tag, um die Bewerber durchzuschauen. An diesem Tag diskutieren und entscheiden wir, wer am Ende präsentieren darf.
Christiane Kilian: Da haben wir gemeinsam einen harten Kriterienkatalog. Der Fokus bei der Entscheidung liegt natürlich auch auf dem Dealflow: Was bietet einen guten Dealflow? Wo sind Geschäftsmodelle, die renditeorientiert unterwegs sind? Zusätzlich geht es uns darum, Themen zu setzen, die so noch nicht im „Mainstream Investment“-Bereich angekommen sind. Wir haben ein gutes Gespür, was in nächster Zeit „up-to-date“ sein könnte und wo sich gute Rendite-Cases ergeben. Den Mehrwert dieses Innovationsgeists bekommen wir immer wieder von Investoren und anderen Stakeholdern im Ökosystem gespiegelt.
Das macht neugierig. Können Sie uns ein paar Erfolgsgeschichten von Unternehmen nennen, die durch ihren Pitch auf den Investor Days gestartet sind?
Christiane Kilian: Wir haben zum Beispiel FreeMOM, die es sogar bis in die Höhle der Löwen geschafft haben. Das ist kein super technologieorientiertes Startup, aber da geht es auch um eine Disruption am Arbeitsmarkt. Wir haben die ROOOM AG, die mittlerweile ein gut etabliertes Unternehmen in Jena ist und auch selbst dafür sorgt, dass die Startup-Szene in Thüringen weiter wächst. Mit Elonroad hatten wir ein schwedisches Startup, welches die Elektrifizierung von Straßen vorantreiben möchte. Dieses Startup hat viele Partnerschaften auch hier in Thüringen mit Unternehmen aufgebaut. Wir sorgen also nicht nur dafür, dass Startups in Investments kommen, sondern bieten auch internationalen Startups den Zugang zum hiesigen Markt.